kurzform IV

Tagtraum

Sie war mit dem falschen Bein aufgestanden. Das Kaffeemehl verteilte sich über den Kühlschrank, wo die Maschine platziert war, die harte Butter verwandelte die Schnitte Brot in Schweizer Käse und die Zeitung war wieder mal geklaut. Einzig die Sonne meinte es gut mit ihr.

Als sie das Haus verließ, traf sie allerdings ihren liebsten Feind. Dieser Tag konnte nur schlecht enden.

Sie ging wieder zurück, legte sich ins Bett, nicht achtend auf die Krumen und Flecken, die morgen zu beseitigen waren. So erfüllte sich ganz unerwartet ein lang gehegter Wunsch. Im Fernsehprogramm fand sie später sogar ihren Lieblingsfilm.


(c)bettina will, köln

kurzform III

Tierischer Irrtum

Als der Prinz die Prinzessin küsste, wurde sie zur Gans. Sein treuer Diener Ewald tröstete ihn: "Dafür ist der neue Koch doch Spezialist."


(c) bettina will, köln

kurzform II

Auf den Feldern liegt der Tau. Die Vögel zwitschern den Morgen und die Sonne kriecht über das Land. Der Baum und das Grün werden wieder Geschwister, die Blüten zeigen ihre Pracht der Fülle und duften den Wind. Gestern saßen hier zwei und sprachen von Liebe. Das hat dem Baum gefallen. Er hofft, sie kommen bald wieder - nur das Herz, das hätten sie in die Erde malen sollen.


(c)bettina will, köln

kurzform I

Der Mann und die Frau. Beide frühstücken gerne zusammen. Sie trinkt Kaffee, er den Tee. Sie mag Marmelade, er Honig. Sie isst ein weiches Ei, er ein hartes. Eines Tages kommt eine junge gute Fee. Sie will das alles ins Geleichgewicht bringen und für mehr Gemeinsamkeit sorgen. Doch der erste Zauberspruch macht aus der Frau einen Mann, der zweite macht aus dem Mann eine Frau, der letzte kann schließlich den ursprünglichen Zustand wieder herstellen. Außer ein paar Zuckungen der Muskeln ist kaum eine Erinnerung. Die junge gute Fee aber ist durch die Prüfung gefallen und schämt sich bitterlich.



(c)bettina will, köln

hartz sehen

hartz sehen, heißt schwarz sehen.

das finden nicht nur die zukünftigen hartz-geld bezieherInnen, so sieht es auch die "agentur für arbeit" selbst.

dass sich noch viel weniger tun kann als wenig, zeigt der bundesrechnungshof, der den finger auf die vermittlungsrate gelegt hat.

na dann, prost herr bundeswirtschaftsminister clement!

gut zu wissen III - tipp

also gut, bleiben wir bei der neuen alten rechtschreibung (meistens ;-)!

heute ein veranstaltungstipp

zu sehen in köln: GraphikSehen. Techniken - Gestaltung - Ziele

2. Oktober 2004 bis 2. Januar 2005

wo? im wallraf-richartz-museum in köln

wirklich eine gute adresse!

grund zur freude II

zugegeben, die freude resultiert daraus, dass frauen geehrt werden - aber natürlich nicht, weil sie frauen sind, sondern weil sie hervorragendes gestalten und schaffen.

und er bewegt sich doch - der mensch
zwanzig jahre vorher: Wangari Muta Maathai erhält den alternativen nobelpreis. für ihr politsches und ökologisches engagement sicher mehr als nur eine ermutigung, weiter für ein demokratisches kenia zu kämpfen und ökologische konzepte gegen die armut in ihrem land durchzusetzen.

dieses jahr wird ihr nun der friedensnobelpreis verliehen - aus genau denselben gründen. wer im radio gehört hat, wie sehr sie sich gefreut hat, kann diese begeisterung nur teilen.

auch ein erlebnis wert: klaus töpfer, im fernsehen zu dieser entscheidung interviewt, war schlicht aus dem häuschen.

eine herzliche gratulation an mama miti!

grund zur freude I

daran hätte frau ja fast im traum nicht gedacht - elfriede jelinek erhält den literaturnobelpreis.

zwar hat sie keine "lust", sich in der öffentlichkeit herumreichen zu lassen - wir gratulieren trotzdem herzlich!

der unterschätzte sinn

wohl dem, der einen guten riecher hat! den hatte jetzt auch das komitee zur vergabe des nobelpreises. das ehrt nicht nur den wissenschaftler und die wissenschaftlerin, sondern natürlich auch die nase selbst.

denn sie wird nun hoffentlich eine ähnliche aufwertung erfahren wie der bauch, dessen entscheidungen inzwischen - mit recht - auch viel ernster genommen werden. von wegen intuition und so.

zwar lässt sich festhalten, dass weite teile der welt stinken, aber immerhin gibt es noch mindestens ebensolche weiten voller duft und lieblichem aroma.

in welchen gefilden jeder und jede einzelne sich dort befindet, lässt sich von anderen übrigens mitten auf dem kopf nachvollziehen. dort, wo die fotanelle sich befand, riechen auch erwachsene noch auf lebenszeit so wie sie eben riechen. da nutzt kein deo, shampoo oder parfum. dort gibt's eigengeruch pur.

allerdings - wenn frauen die pille nehmen, verändert sich auch ihr geruch. ob mann frau wirklich gut riechen kann oder von den hormonen getäuscht wird, ist also nicht immer ganz eindeutig. frauen haben es in diesem fall viel einfacher.

eine gute nase, in allen situationen, wünscht eine begeisterte olfaktorin!

mittendrin

wenn es um das ‘wahre leben’ geht - dittsche!