Donnerstag, Oktober 19, 2006

gastbeitrag - Götterdämmerung

Denk ich an Deutschland bei Tage,
stell' ich mir folgende Frage:
Wie konnten wir so weit kommen?

Früher hieß es noch stützen und schützen,
schon da blieben viele auf Wenigem sitzen.

Dann sagte man, besser ist fördern und fordern,
dank Technokratie ist nichts draus geworden.

Es entstand das Motto: drillen und killen,
sagen tat's niemand, nur denken im Stillen.

Das ist zu drastisch! - kam von den Demoskopen.
Das wäre doch Sünde! - betonten die Popen.
Die Wissenschaft? Mit ihrem Latein am Ende.
Quasi-Experten begrüßten die Wende.
Wirtschaftskonzerne wären die Armen,
falsch nicht der Boden, sondern der Samen.

Das ist zwar 'ne Lüge, doch sie bleiben dabei:
alles and're wär nur Träumerei.
Verteilen weiter von unten nach droben,
verlieren dabei immer schneller an Boden.

Beliebt: der Lohndruck durch's Management.
Doch dann werden neue Produkte verpennt.
Die Macht höchst billig weggegeben,
das geht für die Firmen dann völlig daneben.

Da hilft auch kein Fußball, ist eh' nur ein Märchen,
mit Merkel und Klinsmann als Ex-Pilcher-Pärchen.

Was bleibt? Und was sind die Folgen?

Am Tage der Alptraum, aus dem keiner erwacht,
des Nachts, Herr Heine hat Recht, um den Schlaf gebracht.