Donnerstag, September 30, 2004

time for music

also gut, es gibt wichtigeres. aber - andererseits gibt es nichts, was nicht wichtig wäre. irgendwie, irgendwann.

zur zeit feiert die popkomm ihr 'welcome' in berlin, wo sie im allgemeinen kulturprogramm ähnlich unterzugehen droht wie alles andere auch, was sich in punkto attraktivität ausschließlich vom nimbus der hauptstadt nähren will.

die provinz köln ist also verlassen, die guten geister wurden aber auch an der spree nicht gefunden. statt dessen lamentiert die industrie, weil sie die konsequenzen aus den in der vergangenheit begangenen fehler nur bejammert statt aufarbeitet. den künstlern geht es auch schlecht - und vor allem denjenigen, die in deutscher sprache singen und sich nur auf hausfrauenkanälen der radiosender wiederfinden.

sie fordern jetzt eine quote, ja, ja.

und das im umfeld einer internationalen metropole. im "weltoffenen" köln wäre das sicher nicht passiert, wetten?

eine erkenntnis bleibt, bevor alles wieder im sande verläuft: 'die schlacht am kalten büffet' findet überall statt.

andererseits: man muss einer antje vollmer natürlich recht geben, im radio läuft gruselig viel "dudelmusik", besonders songs von heulbojen sind äußerst beliebt. aber das hat natürlich nichts mit der sprache zu tun. viel eher mit den sendern, die uns formate aufdrücken, die nur dazu dienen, an der hörfrequenz sofort wiedererkannt zu werden, wenn man am empfänger dreht oder die knöpfe drückt.

so von wegen einschaltquote, ja, ja.

Dienstag, September 21, 2004

entdecke die langsamkeit

kochen in restaurants ist männderdomäne - noch.
kochen in den eigenen vier wänden ist, naja, wir trauen es uns kaum zu sagen - frauensache. meistens.

an dieser stelle scheint sich etwas zu ändern. den chauvispruch noch im ohr: "bei mir würde das nicht so lange dauern!" bewundern wir die neuesten kreativen spots von werbeagenturen und wie sie die männer am herd präsentieren.

dort erweist sich: männer können innovativ kochen - aus tüten, becher, dosen.

das scheint mit ihrem hang zur chemie zu tun haben oder so. vielleicht auch mit der fragwürdigen idee, mann überzeugt durch seine schnelligkeit.

also achtung: mann ist, was er isst - und kocht.

guten appetit!

Donnerstag, September 09, 2004

antwort auf das schweigen

es gibt viele wege etwas zu kaufen. je nach produkt klickt oder legt man das gewünschte in den einkaufskorb. für dienstleistungen gilt jedoch: niemand möchte die katze im sack kaufen. deshalb werden angebot und qualitätsnachweise beim anbieter angefragt. der wiederum investiert daraufhin die nötige zeit und energie, weil er ja 1. am markt sein produkt verkaufen und 2. seine ressourcen einteilen muss. eine re-reaktion bleibt jedoch häufig aus - weshalb diese reime aus der feder einer unbekannten texterin geflossen sind:


Der Zeitgeist spricht:
„Ich meld’ mich nicht,
wenn Text, wenn Angebot mich nicht besticht."

Der Produzent dagegen klagt,
wurd’ er doch um die Lebensqualität gebracht,
die Warten nun mal kostet.
Und also denkt er ganz behende:
mit der Geduld, mit Nachsicht hat’s ein Ende.

Wer sät, der muss auch ernten -
und so zieht er diese Konsequenz:
auch all die and’ren Kollegen wird es interessieren,
wer höflich bleibt und wer vom Zeitgeist wird getrieben.