Samstag, Mai 14, 2005

kriegsherren - frühe saat, späte ernte?

die formate der politiksendungen im ersten stehen zur disposition. wahrscheinlich wird wieder mit der quote argumentiert, statt den auftrag der öffentlich-rechtlichen ernst zu nehmen.

ein gutes argument dafür, dass ihr bleiben ein gewinn wäre, war der beitrag in der letzten panorama-sendung über den ursprung des djihad als 'heiligen krieg' (mit allen mitteln) gegen die westlichen gesellschaften. ursprünglich verband sich mit dem begriff des djihad eher ein appell an die muslime, sich mit aller energie für ihren glauben einzusetzen.

dann, im Ersten Weltkrieg:

"Aber der moderne Djihad wurde in Deutschland erfunden – während des Ersten Weltkriegs. Ausgerechnet ein aus muslimischer Sicht „Ungläubiger", Max Freiherr von Oppenheim, deutscher Diplomat und oberster Orientstratege von Kaiser Wilhelm II., fordert wörtlich den Djihad als deutsche Kriegsstrategie im Orient.

In Propagandaflugblättern, tausendfach aus Berlin verschickt in die muslimische Welt, ist zu lesen: „Oh Volk der Schawia, zieht in den Djihad gegen die Ungläubigen". Mit deutschen Waffen und in deutschem Auftrag wurden Putsche und Attentate, sogar Sprengstoffanschläge verübt – gegen die britischen, französischen und russischen Kolonialherren, gleichzeitig Deutschlands Kriegsgegner."

in der sendung wurde sogar eine passage vorgelegt, die 1. selbstmordattentate als angriffsmittel beschreibt und 2. tipps gibt, wie man ausübende gewinnen kann. diese politisierung des islam war bis dahin beispiellos. und wenig überzeugend. die mehrheit der muslime schloss sich in der politischen auseinandersetzung dem britischen lawrence von arabien an.