Donnerstag, Mai 12, 2005

arbeit und leben XIII: gerechtigkeit vs. neid - "kapitalismus - neín danke"

diese meldung in der financial times deutschland ist ganz aktuell (12.05.05):

"Darf's ein bisschen mehr sein?
von Tobias Bayer
Hohe Gewinne der Unternehmen sorgen für üppige Boni.(...)
Die Umfrage von LAB und FTD bestätigt, dass Großverdiener vom Trend zur variablen Vergütung überproportional profitieren. Bei Managern, deren Jahresgehalt über 200.000 Euro liegt, legte der Bonus in mehr als 70 Prozent der Fälle zu. Zum Vergleich: In der nächsten Gehaltsklasse zwischen 100.000 und 200.000 Euro kletterte der Bonus nur in jedem zweiten Fall. Liegt der Jahresverdienst unter 60.000 Euro, kommt ein Drittel der Manager gar nicht erst in den Genuss einer Bonuszahlung. Klaus Aden sieht darin einen Beleg für die Wettbewerbsintensivierung. "Die Unternehmen buhlen um die Gunst der besten Kräfte. Dieser Kampf wird auch über den Preis geführt." Deswegen klaffe die Einkommensschere zwischen der oberen und unteren Leitungsebene immer weiter auseinander.
Das schürt Neid auf den Fluren: 53 Prozent der Manager halten die Vorstandsgehälter für zu hoch. "In meinem Unternehmen haben sich die Vorstandsbezüge erhöht, während die Mitarbeiter seit über vier Jahren freiwillig auf ihr 13. Gehalt verzichten, ihre Zielprämien um die Hälfte gekürzt bekommen haben und weite Teile entlassen wurden", empört sich ein Befragter."

diese meldung ist schon ein bisschen länger im umlauf (29.04.05)- nachzulesen (noch) a.a.o.:

"Die Wirtschaft hat nach Ansicht einer Mehrheit der Deutschen zu viel Einfluss. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos für die Financial Times Deutschland. (...)
Die Umfrage zeigt, warum Münteferings Kritik so breite Resonanz gefunden hat - und die Wirtschaft offensichtlich mehr für ihr Ansehen tun muss. "Derzeit ist der Ruf der Unternehmer miserabel", räumte Berthold Leibinger, Geschäftsführender Gesellschafter des Maschinenbauers Trumpf ein.
Knapp drei Viertel der von Ipsos befragten 1000 Deutschen vertraten die Ansicht, die Wirtschaft habe mehr Einfluss auf die Verhältnisse in Deutschland als die Politik. Davon meinten 69 Prozent, dies sei eher schlecht. (...)
Sogar 78 Prozent unterstützten die Aussage, für die Unternehmen seien Menschen nur noch ein Kostenfaktor - wie Maschinen. "Das Verhältnis von Politik und Wirtschaft ist nach Ansicht der Deutschen aus dem Lot geraten", sagte Christian Holst von Ipsos. "

welch ein potential!